Im Oktober ist die neue Version 6.0 der Hausautomatisierungs-Software externer Link IP-Symcon erschienen. Die Software ist eine Gesamtlösung im Bereich der Gebäudeautomation und ermöglicht die einfache Kombination sehr vieler Produkte der namhaften Smart Home-Hersteller. Sie erlaubt die Realisierung aller Wünsche für Ihr intelligentes Zuhause. Diverse Assistenten und Tools bieten eine einfache Einrichtung Ihrer Haussteuerung, im Vordergrund steht die Übersichtlichkeit und die Sicherheit der Anwendung. Eine Cloud-Anbindung ist optional möglich, aber keine Voraussetzung: die Privatsphäre des Anwenders ist eine Selbstverständlichkeit.

IP-Symcon Console

IP-Symcon Console   Screenshot: Harry Kellner


Wer steckt dahinter? Symcon wer?

Die externer Link Symcon GmbH mit Sitz in Lübeck hat derzeit acht Mitarbeiter. Sie wurde im Jahr 2012 aus der von Michael Steiner gegründeten Firma CSS ausgegliedert. CSS war im Bereich der Entwicklung von elektronischen Steuerungen, Visualisierung von Industrieanlagen, sowie der Hausautomation tätig. Das aktuelle Softwareprodukt trägt den Namen IP-Symcon und ist momentan in der Version 6.0 erhältlich. Die Symcon GmbH mit ihren beiden Geschäftsführern Michael Maroszek und Michael Steiner ist der Partner namhafter Hochschulen und Industriepartner. Sie erforscht und entwickelt stetig neue und innovative Produkte rund um die Gebäudeautomation.

Aktuell läuft das externer Link Forschungsprojekt "Intelligente Rettung im SmartHome (IRiS)". Es erforscht die Nutzung von SmartHome-Technik durch die zivile Gefahrenabwehr insbesondere der Feuerwehr. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Erfolgreich gefördert wurde die SymBox durch das Zukunftsprogramm Wirtschaft mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), sowie ein Forschungsvorhaben mit der Universität zu Lübeck (Prof. Leucker) zur Energieflusssteuerung im SmartHome (SmartGrid@Home) gefördert durch die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH).

Die Symcon GmbH ist auch Gründungsmitglied des externer Link Vereins “SmartHome Initiative Deutschland e.V.”. Er ist ein Gewerke-übergreifender Bundesverband mit Sitz in Berlin und dient der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch von allen Teilnehmern aus den Bereichen Forschung, Entwicklung, Industrie, Großhandel, Fachhandel, Handwerk, Versorgern, Wohnungs- und Sozialwirtschaft, Planern und Architekten. Das Ziel der Initiative ist es, dass smarte Assistenten sowohl im Wohnungsneubau als auch in der Nachrüstung zur Standard-Ausstattung werden.

IP-Symcon SymBox<sup>neo</sup>

IP-Symcon SymBoxneo   Foto: Harry Kellner


Die Anwendung IP-Symcon läuft auf allen gängigen Rechnersystemen – eine Übersicht finden Sie auf den Internetseiten des externer Link Herstellers. Es bietet neben mobilen Anwendungen für iOS und Android auch eine eigene Hardware-Zentrale namens SymBoxneo. Dort läuft auf einem Raspberry Pi Compute Module 3+ ein speziell für IP-Symcon entwickeltes Betriebssystem namens SymOS. Es übernimmt die müßige Systemkonfiguration, so dass sich der Anwender ganz auf das Wichtigste konzentrieren kann: die Einrichtung des Smart Home. So ist die SymBox in Verbindung mit IP-Symcon die smarte Komplettlösung aus dem Hause Symcon.

Zum Verwalten und Konfigurieren der Hausautomation von überall steht bei IP-Symcon über den Port 3777 an der IP-Adresse der IPS-Zentrale eine browserbasierte Verwaltungskonsole zur Verfügung. Für Experten gibt es als eigenes Programm für Windows, Ubuntu und Mac, die Pro Konsole. Als native Anwendung bietet sie eine erhöhte Performance und mehr Funktionen, um die Arbeitsumgebung noch individueller an die eigenen Vorlieben anzupassen. Dank des integrierten Connect-Dienstes erhält der Anwender auch eine eigene Webadresse, über die verschlüsselt und mit einem Passwort gesichert das Smart Home immer erreichbar bleibt; Symcon nennt dies den Fernzugriff.

IP-Symcon Objektbaum

IP-Symcon Objektbaum   Screenshot: Harry Kellner


IP-Symcon stellt alle relevante Daten Ihres Smart Homes übersichtlich dar. Durch das IP-Symcon WebFront können die verbundenen Geräte auf jedem Endgerät visualisiert und bedient werden. Die über den WebFront-Editor anpassbare Visualisierung ist eine der Stärken der Anwendung, sie ermöglicht in einer grafischen Oberfläche die ganz persönliche Anpassung der Bedienoberfläche.

Neben den zahlreichen, durch Konfiguratoren unterstützten Standard-Schnittstellen zu allen namhaften Systemen (z.B. EnOcean, HomeMatic, KNX/EIB, LCN, Modbus, MQTT, OneWire, Z-Wave, ZigBee) finden Häuslebesitzer und Smartwohner für nahezu jedes ihrer Geräte eine Anbindungs-Möglichkeit. Mit Hilfe der IP-Symcon Konfiguratoren und Discovery-Instanzen richten Sie Ihr Smart Home schnell und einfach ein. Eine umfangreiche, auch Online verfügbare externer Link Dokumentation sowie zahlreiche Tutorials und Video-Anleitungen helfen bei der Einrichtung des Hausautomationssystems. Zahlreiche Anwendungsbeispiele, wie etwa eine Anwesenheitssimulation, ein Betriebsstundenzähler, eine Treppenhauslichtsteuerung, eine Szenensteuerung oder ein Wasseralarm runden das Ganze ab.

Im integrierten Modul-Store gibt es zusätzlich und kostenlos zu vielen weiteren Systemen eine Lösung für den Anwender. Die hier angebotenen Module wurden von Symcon-Usern für die Benutzer entwickelt und werden vor der Bereitstellung durch die Entwickler bei Symcon freigegeben. Die Anzahl der Module im Module-Store nimmt stetig zu – im November 2021 waren es bereits 266. Die Module kommen aus dem sehr aktiven und umfangreichen User-Forum. Die rege und engagierte Nutzergemeinde firmiert unter dem Begriff externer Link Community – frei nach Verona Pooth gilt: »Dort werden Sie geholfen.« Das Forum sollte für den Anwender immer der erste Anlaufpunkt bei Fragen, Problemstellungen und für weitere Informationen sein. Darüber hinaus bieten sich zur Installation und Unterstützung viele sogenannte Integratoren an, sie finden die Adressen und Ansprechpartner auch auf den Internetseiten der externer Link Firma Symcon.

IP-Symcon Webfront

IP-Symcon Webfront   Screenshot: Harry Kellner


Unendliche Möglichkeiten mit PHP-Skripten

Wem die die umfangreiche Auswahl an Bausteinen und Modulen für sein System nicht ausreicht, der kann mit eigenen Skripten seine Haussteuerung komplett individuell realisieren. Ein integrierter Skripteditor bietet mit seinen Text-Funktionen die notwendige Unterstützung.

IP-Symcon verwendet als Skriptsprache PHP und hat in die 6.0 die Version 7.4 komplett integriert. Es können alle Vorteile von PHP genutzt werden und die Ausführung der Skripte kann dabei parallel erfolgen. Zusätzlich zu den normalen PHP-Funktionen sind auch spezielle IPS-Funktionen vorhanden, über die auf IP-Symcon-spezifische Einstellungen oder über die in IP-Symcon eingerichteten Geräte zugegriffen werden kann. Details hierzu gibt es in der Befehls- und der Modulreferenz der externer Link Dokumentation. Die aus PHP bekannte php.ini ist ebenfalls vorhanden, wobei IP-Symcon die sogenannten Extension-Einträge automatisch anhand der vorhandenen Erweiterungen konfiguriert.

Neben der Automatisierung von Abläufen und der Visualisierung der aktuellen Zustände ist natürlich auch die Darstellung der anfallenden Daten von großem Interesse. Die Erfassung und Auswertung vom Strom-, Gas- und Wasserverbrauch erlangt durch die stetig wachsenden Energiekosten immer mehr an Bedeutung. Der Anwender wird durch verschiedene Benachrichtigungsmechanismen (Push-Notifications, Emailbenachrichtigung via SMTP) alarmiert und erkennt Abweichungen, hohe Verbräuche und Anomalien sofort.

Die grafische Darstellung im IP-Symcon WebFront gewährt immer den schnellen Überblick. Bereits seit der Version 4.0 werden CSV-Dateien zur Datenspeicherung genutzt, diese können in externe Programme exportiert oder in internen Diagrammen dargestellt werden. In einem Diagramm können eine oder mehrere Variablen, für die die Archivierung aktiviert wurde, als Graphen dargestellt werden. Mit den verschiedenen Diagrammtypen und Darstellungsarten bleiben beim Anwender keine Wünsche offen.


Was ist neu?

Mit der aktuellen Version 6.0 sind wieder ein paar Funktionen hinzugekommen, die das Arbeiten mit der Hausautomations-Software erleichtern. Es ist nun möglich, eine Ablaufsteuerung – von der einfach gestalteten Zeitschaltung über komplexere Wenn-Dann-Bedingungen – zu realisieren. Der Ablaufplan ist eine Aneinanderreihung von Aktionen und bietet für jede Aufgabe eine Realisierungsmöglichkeit. Dabei geht IP-Symcon in zwei einfachen Schritten vor: Zuerst wird der Auslöser ausgewählt, wodurch der Ablaufplan gestartet wird. Dieser basiert auf einem ausgelösten oder einem zyklischen Ereignis. Dies kann zum Beispiel ein Druck auf einen Schalter oder das Erreichen einer bestimmten Temperatur sein. Bei den zeitlichen Ereignissen können „nach 30 Sekunden aus", „alle fünf Minuten", „immer zum ersten Tag eines Monats", frei konfigurierbare Wochenpläne oder viele andere Möglichkeiten genutzt werden. Natürlich kann ein Ablaufplan auch jederzeit manuell ausführt werden. Nach dem Auslösen wird dann mit den Aktionen beschrieben, was schlussendlich passieren soll. Mit sprechenden Texten und durch eine Schnellauswahl ist die Bedienung gleichzeitig einfach und schnell. Es kann ein Gerät geschaltet, eine Bedingung über „Wenn-Dann“ definiert oder einfach eine gewisse Zeit gewartet werden. Die richtigen Aktions-Befehle werden automatisch durch die Auswahl des Geräts erkannt – dies geschieht ohne eine einzige Zeile Code.

Die Aktion  ist in der Version 6.0 ebenfalls ein neuer Baustein zur Automation. Aktionen ermöglichen die Bedienung und Konfiguration aller Objekttypen und werden primär von Ereignissen und den neuen Ablaufplänen verwendet. So kann unkompliziert auf die individuellen Funktionen einer Instanz zugegriffen werden, wie das Verschicken von Push-Nachrichten über das WebFront oder Emails via SMTP. Die gewohnte Individualisierbarkeit von IP-Symcon ermöglicht es auch Entwicklern, eigene Aktionen zu gestalten, welche zu ihren Modulen passen.
Mit der neuen Version können nun auch der Garten und die Küche automatisiert werden. IP-Symcon unterstützt das GARDENA smart system und mit dem Home Connect-Modul wird es möglich, Geräte der Hersteller, die den Home Connect-Dienst unterstützen (Bosch, Siemens, Gaggenau und Neff) in IP-Symcon einzubinden.

Auch eine erweiterte Unterstützung von Betriebssystemen wurde in die Version 6.0 eingebaut. IP-Symcon steht nun zusätzlich als eigenes Paket für Raspberry Pi OS (64-Bit Beta) und als Docker-Version für Arm64 und Apple Silicon (M1) Geräte zur Verfügung.

IP-Symcon

IP-Symcon   Foto: Harry Kellner


IP-Symcon im Einsatz

In meinem SmartHome verrichtet auch eine interner LinkSymBoxneo ihren Dienst, geräuschlos und immer absolut zuverlässig. Seit über 18 Jahren setze ich nun schon die interner LinkSoftware aus dem Hause Symcon ein. Ich bin damals mit der Version 2.1 eingestiegen und mittlerweile ebenfalls bei der 6.0 angekommen. Natürlich hat sich auch meine Zentralen-Hardware kontinuierlich weiterentwickelt: Zunächst war es ein stromfressender Windows-Server der 24/7 den IPS-Dienst zur Verfügung gestellt hat. Danach war ein Raspberry Pi 3 auf der Hutschiene für das smarte Zuhause zuständig und schließlich kam Anfang 2016 der logische Umstieg auf die SymBox. Auch hier eine kontinuierliche Verbesserung: zunächst das erste Modell der Symcon GmbH, danach das interne Upgrade auf das interner LinkRaspberry Pi Compute Module 3 und zuletzt die aktuelle SymBoxneo mit einen Compute Module 3+ als zentrales Element.

Mittlerweile sind Dank IP-Symcon nahezu alle Gewerke in mein Smart Home eingebunden: die letzten Elemente waren dieses Jahr das elektronische interner LinkTürschloss tedee Lock, die interner LinkWallbox Easee Home und der interner LinkJURA Kaffeeautomat, wobei sich hier über die Sinnhaftigkeit trefflich streiten ließe, aber das ist eine ganz andere Geschichte.