Damit nach der Konsolierung der Infrastruktur (habe fertig) keine Langeweile im Bastelkeller aufkommt, habe ich mich weiter mit dem Internet of Things (IoT) und mit den Sonoff-Geräten von iTead befasst.
Für sehr kleines Geld gibt es die verschiedensten, schaltbaren Module und Steckdosen Made in China.
Sie arbeiten im Bereich 2.4 GHz und werden über das WLAN (Wiffi 802.11 b/n/g) angesteuert.
Für einen Kanal: Sonoff Basic Foto: Harry Kellner
Der Sonoff Basic und der S20 Smart Socket erlauben das Schalten eines Verbrauchers mit maximal 10 A Schaltleistung bei höchstens 2200 W. Der Sonoff Basic ist ein Einbau-Modul ohne Schutzkontakt-Steckdose und die Installation ist daher Sache einer Elektrofachkraft oder entsprechend qualifizierten Personals.
ACHTUNG: Keine Reparaturen und Bastelarbeiten - auch noch so einfacher Art - an elektrischen Geräten und Anlagen durchführen, wenn Sie über die damit verbundenen Gefahren und die sichere Arbeitsweise keine ausreichenden Kenntnisse besitzen. |
Der Sonoff für die Steckdose: Sonoff S20 Smart Socket Foto: Harry Kellner
Das Flashen der Firmware darf nur im stromlosen Zustand durchgeführt werden.
230 V an der offenen Platine sind lebensgefährlich!
Der Mikrocontroller wird zum Programmieren über die 3.3 V des USB to seriell-Adapters versorgt. Bei der Auswahl des Adapters ist darauf zu achten, dass er die 3.3 V bereitstellt (evt. über einen Schalter oder einen Jumper wählbar), denn bereits die 5 V des USB-Ports können das vorzeitige Ende des Controller-Bausteins bedeuten.
Der Sonoff für vier Kanäle: Sonoff 4CH Foto: Harry Kellner
Die Steuerung der Sonoff-Geräte erfolgt über die App eWeLink (wie auch sonst) und die Daten werden in einer Cloud in China verwaltet. Die App ist für Android und IOS über die jeweiligen App-Stores verfügbar.
Hier der QRCode-Link:
Da ich kein Freund von Cloud-Lösungen bin, habe ich auch schon bei meinen Homematic-IP-Geräten auf die vorgesehene ELV-Cloud-Lösung verzichtet. Als Alternative habe ich eine CCU2 angeschafft.
Für die Sonoff-Geräte gibt es eine alternative Firmware um ein neues Betriebssystem einzuspielen, sie ist unter dem Namen TASMOTA von Theo Arends auf GitHub frei verfügbar. TASMOTA ist ein Akronym und steht für Theo-Arends-Sonoff-MQTT-OTA. Zum Einspielen (flashen) der Software wird ein kleiner, günstiger USB to serial-Adapter und eine der folgenden Entwicklungsumgebungen benötigt: PlatformIO (vorkonfiguriert in der inkludierten platformio.ini ), Visual Studio Code oder eine aktuelle Version der Arduino IDE (> Version 1.8.0).
Vor dem Aufspielen ist die Arduino IDE mit den passenden Bibliotheken und Board-Definitionen vorzubereiten. Eine sehr gute und detaillierte Beschreibung gibt es auch hier im absolut lesenswerten Wiki zu TASMOTA.
Vor dem Upload der neuen Sonoff-Software müssen einige Parameter für das jeweilige Gerät über die Arduino IDE in der user_config.h eingerichtet werden:
Boardtyp, IP-Adresse, Gateway, Subnetmask, DNS-Server, Wiffi-SSID, Passwort
Aber auch das beschreibt Theo Arends vorbildlich in seinem TASMOTA-Wiki.
USB to seriell-Adapter von SparkFun Foto: Harry Kellner
Nach dem Flashen der neuen Firmware sind die Sonoff-Module über ihre IP-Adresse im Web-Browser erreichbar. Dies kann die, in der user_config.h vergebene Adresse sein (statisch) oder eine, vom DNS-Server zugewiesene Adresse sein (dynamisch - mit 0.0.0.0 in der user_config.h konfiguriert).
In dieser Web-GUI kann ein erster On/Off-Funktionstest durchgeführt werden und dann können über Configuration weitere Parameter (Module, Wiffi, MQTT, Domoticz, Logging, Other) eingestellt werden.